Das Projekt in Kürze
Das nach dem Minergie-A-Standard gebaute Generationenhaus wurde 2018 fertiggestellt und besteht aus einem Neu- und einem Umbauteil. Das frühere Walmdach-Gebäude blieb in seiner Grundkonstruktion bestehen und verschwindet heute vollständig im Inneren des neuen Dreifamilien-Hauses. Heizwärme und Warmwasser werden über eine Wärmepumpe mit Erdsonde bereitgestellt. Die Heizverteilung erfolgt über ein in der Decke integriertes Wassersystem, mit welchem im Sommer auch gekühlt werden kann. Auf dem Dach befindet sich eine 15-kWp-Photovoltaikanlage, die über das Jahr gerechnet mehr Strom produziert als im Gebäude verbraucht wird. Die überschüssige Elektrizität wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Mittels Monitoringsystem kann der Energieverbrauch für Heizwärme, Warmwasser, Elektrizität für Wärmepumpe und Haushaltstrom sowie die Stromproduktion der Photovoltaik- Anlage kontinuierlich gemessen und überwacht werden. Die Auswertung der Messdaten liefern im Betrieb Informationen zu Fehlern bei der Regulierung und ermöglichen eine Optimierung. Den Nutzern steht zudem ein Online-Portal zur Verfügung, mit welchem sie den aktuellen Energieverbrauch laufend abfragen und Veränderungen feststellen können.
Fragen an den Planer des Monitoringsystems
James Trayler, Projektleiter bei Smart Energy Link (SEL)
- Welche Vorteile bringt das Monitoring+?
Das Monitoring wird eingesetzt, um Energieflüsse und Kennzahlen zu ermitteln. Mit dem Monitoring+ von Minergie, also dem Vergleich von Plan- und Messdaten, können Optimierungen am Energiesystem vorgenommen werden. Bewohnerinnen und Bewohner können dank dem Monitoring ihr Verhalten anpassen und Energie sowie Kosten sparen. - Welche Vorteile bietet das SEL-Monitoringsystem?
SEL ist das ideale Monitoringsystem für Objekte, die als Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) betrieben werden und für Eigentümer, die einen hohen Anspruch an die Interpretation der Monitoring-Kennzahlen und der Massnahmenentwicklung zur Optimierung des Energiesystems haben. SEL erfasst Daten von Solarstrom, Netzstrom, Wasser und Wärme. Ausserdem werden Temperatursensoren zur Erfassung der Raum- und Speichertemperaturen eingesetzt und visualisiert. Diese Daten helfen zusätzlich bei der Optimierung des Energieverbrauchs.
Das Monitoringkonzept
Das Standardmonitoring von Minergie sieht die Messung der wichtigsten Strom- und Wärmeenergie-Flüsse vor, sowie die Visualisierung und die Auswertung der Messungen. Die Informationen dienen in erster Linie der Optimierung der gebäudetechnischen Anlage. Nebenstehende Messungen wurden installiert.
-Elektrizitätsverbauch der Wohnungen *
-Elektrizitätsverbauch der Wärmepumpe
-Elektrizitätsproduktion der Photovoltaikanlage
-Wärmeproduktion der Wärmepumpe für Raumheizung
-Wärmeproduktion der Wärmepumpe für Warmwasser
-Optional: Temperaturen (Räume, Speicher, Heizung)
* nicht Minergie-Pflichtig
Das Projekt im Überblick
2018
382 m2
15.1 kWp
Erdsonden Wärmepumpe
Minergie-A Hülle
Bildergalerie
Beteiligte:
Architektur: Hürzeler Architekten AG, Baden
Monitoring+
Minergie-Gebäude sollen nicht nur gut geplant, sondern auch gut betrieben werden. Ein gut geplantes Gebäude kann im Betrieb aufgrund einer fehlerhaft eingestellten oder defekten Technik von den Planungswerten abweichen und unnötig viel Energie verbrauchen. Die Minergie-Module Monitoring sind auf Qualität geprüfte, zertifizierte Monitoringsysteme und Dienstleistungen. Dank einer Schnittstelle zur Minergie-Datenbank, ermöglicht ein zertifiziertes Modul dem Gebäudeeigentümer einen Vergleich von Plan- und Messwerten. Das Monitoring+ gibt eine Einschätzung, ob das Gebäude energieeffizient betrieben wird.
Zertifizierte Module: Modul Monitoring Systemanbieter - Minergie
Monitoring+: Minergie-Monitoring - Minergie